Kleine Postkartengeschichte

                         Eine kleine Postkartengeschichte

Per Zufall las ich in unserer Zeitung, dass sich der Philatelisten-Club regelmäßig jeden zweiten Dienstag im Monat trifft, um Briefmarken auszutauschen. Da auch Gäste gerne gesehen sind, nahm ich die Gelegenheit wahr, an diesem Treffen teilzunehmen.

Ich selbst zähle mich nicht mehr zu den echten Briefmarken-Sammlern, da ich längst das Sammeln der kleinen Kunstwerke aufgegeben habe, nachdem ich mich damit abgefunden hatte, dass ich wohl niemals „Die Blaue Mauritius“ oder den „Schwarzen Einser“ zu Gesicht bekommen werde. Ich hatte mir stattdessen die jährliche Schriftenreihe „Die Postwertzeichen“ bei der Post bestellt und mich an den postalischen Neuerscheinungen erfreut. Kurzerhand packte ich also etliche Exemplare meiner Sammlung in meinen kleinen Reisekoffer und marschierte zu dem Treffen. Auch wenn ich den anwesenden Clubmitgliedern fremd war, wurde ich freundlich empfangen.

Meine mitgebrachten Exemplare machten bei den Anwesenden keinen großen Eindruck. Man kannte sie oder hatte sie selbst mal gesammelt. Schon bald merkte ich, dass sie vom Sammeln andere Vorstellungen hatten. Das Sammeln von schönen und wertigen Dingen kann zur Leidenschaft, zu einem echten Hobby werden. Es beeindruckte mich, wie bei dieser Veranstaltung die Sammler mit viel Engagement und Respekt vor den kleinen Kunstwerken ihre Marken präsentierten, sich besprachen und Informationen austauschten. Rührend empfand ich, wie liebevoll sie mit den kleinen Marken und ihren Alben umgingen, denen man ein gewisses Alter ansah und die auf eine intensive Nutzung hindeuteten. Kurzum – ich musste an die Aussage denken, dass Briefmarkensammler ganz spezifische Menschen sind, die ihre kleinen Kunstwerke über alles schätzen und meist mit ihrer Welt voll und ganz zufrieden sind.

Neben mir saß bei dem Treffen ein Sammler, der einen ganzen Stapel Postkarten vor sich liegen hatte und der mir anbot sie anzusehen. Ich war von dem breiten Sortiment beeindruckt, das aus Exemplaren verschiedener Länder und Zeiten stammte. Plötzlich stutzte ich, als ich eine leicht angegilbte Karte in der Hand hielt, die an eine Frau Hauptmann in Glogau/Schlesien gerichtet war und aus Berlin-Wilmersdorf kam.

Beide Orte hatten für mich eine besondere Bedeutung: In Glogau wurde ich vor vielen, vielen Jahren geboren und in Berlin-Wilmersdorf wohnte ich während meiner Studienzeit. Ich war beeindruckt, auf dieser vergilbten Karte wichtige, mich tangierende Lebensdaten zu sehen. Meine Begeisterung steigerte sich noch, als ich auf das Datum sah: Die Karte war am 16. 3. 1911geschrieben und in BERLIN W abgeschickt worden, wie der aufgedruckte Poststempel zeigt ­­­ – also vor fast 113 Jahren! Mein Tischnachbar sah meine Begeisterung über diese Zufälligkeiten und überließ mir die Karte, die in der für uns heute kaum noch lesbaren Sütterlin-Schrift verfasst war.

Zufrieden ging ich nach Hause, mit dem Gefühl, als hätte ich gerade die „Blaue Mauritius“ geschenkt bekommen. Nun wollte ich mehr über diese eigenartige Karte erfahren.

Die äußere Bewertung war nicht schwierig: Sie sah, was nicht verwunderte, leicht vergilbt aus und hatte Altersflecken.

Mich beschäftigte zunächst die Geschichte der Deutschen Postkarte und erfuhr, dass sie (am 1. Oktober 1869) als Correspondenzkarte gegründet und zwei Jahre später in Postkarte umbenannt wurde und dass die ersten Exemplare noch unbedruckt waren und aus dickem Papier bestanden.

Meine Kontrollmessung ergab, dass die Karte mit den Maßen 14,2 x 9,1 cm fast unserer heutigen Mindestgröße entspricht.

Diese Informationen hatten sich leicht ergeben. Schwieriger war es für mich, den Inhalt der Karte zu entschlüsseln. Damals schrieb man in Deutschland noch in Sütterlin-Schrift, die Herr Sütterlin kurz zuvor kreiert hatte und die bis 1941 an den deutschen Schulen als Grundlage für die Schreibschrift diente.

Ich hatte die Schrift nicht mehr gelernt und konnte nur einzelne Worte entziffern. Eine ehemalige Lehrerin half mir den Text richtig zu lesen. Der Inhalt handelt von einem ganz alltäglichen Thema.  Eine Berlinerin mit Namen Käte berichtete ihrer Schwester Frau Hauptmann Illing in Schlesien, dass es ihrem Walter jetzt wieder besser gehen würde und dass Dr. G. heute zufriedener war.

Auch wenn die Überbringung dieses Anlasses eher banal erscheint, den man heute mit den neuen Kommunikationstechniken in Windeseile erledigen kann, fand ich den Vorgang irgendwie interessant. Er zeigt uns, wie wichtig in der frühen Vergangenheit die Funktion der Post war, mit ihren zunächst noch bescheidenen Dienstleistungen und welche Bedeutung dabei die Briefmarken und die Postkarten hatten, die heute eher ein Randdasein führen.

Da echten Philatelisten die Geschichte der Briefmarke bestens vertraut ist, habe ich mir die auf der Karte aufgedruckte Marke genauer unter die Lupe genommen.

Es handelt sich um ein Exemplar aus der Germania-Serie von 1902, das eine besondere Geschichte hat. Bekanntlich erschienen erst mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 einheitliche deutsche Briefmarken. Während andere Länder ganz selbstverständlich ihren Monarchen als „Aushängeschild“ nahmen, musste man sich in Deutschland mit der Symbolfigur der „Germania“ erst auf eine entsprechende nationale Selbstdarstellung verständigen.

Ich bewundere immer wieder die komplette Reihe, die von 1900 bis 1922 im Umlauf war. Die Marken sind beliebte Sammlerobjekte für Philatelisten. Bestimmte Marken, ob gestempelt oder ungestempelt, werden hoch gehandelt. Leider ist meine Germania auf der Postkarte nur aufgedruckt.

Ich wünsche allen Philatelisten viel Freude mit ihrer Germania-Sammlung.

Vivat Porta

Der Nachdruck ist da. Es kann wieder geliefert werden.

„Vivat Porta“ heißt mein neues Werk.

Es ist „Eine Reise in die Vergangenheit“.

Ich erzähle von der wechselvollen Geschichte der berühmten Internatsschule, die ich in den fünfziger Jahren besucht habe und der ich mich noch sehr verbunden fühle.

Drei Romane sind in den letzten Jahren hierzu erschienen, in denen Pforta immer eine Rolle spielt. „Vivat Porta“ ist mir ein besonderes Anliegen.

Ich berichte über die Kloster- und die Schulgeschichte und erzähle von fünf ehemaligen Schülern, ihrem Leben in den fünfziger Jahren, ihren Erlebnissen nach ihrer Schulzeit und vom Wiedersehen beim Diamantenen Abitur. Sie haben sich viel mitzuteilen.

Anrührend ist die Geschichte des Schriftstellers, der bei dem Wiedersehen die Auflösung des Rätsels um seine Jugendliebe erfährt.

Die Schilderungen enthalten persönliche Elemente. Ehemalige werden sich wiederfinden oder an Erlebnisse erinnert werden.

Das Buch ist auch bei mir direkt erhältlich und kostet 19,80 € zzgl. Versandkosten. Schicken Sie mir in diesem Fall einfach eine E-Mail oder rufen Sie an.

Auf Wunsch signiere ich Ihr Exemplar.

Mein neuer Roman: Das letzte Match!

Mein neuer Roman ist da!

Vielleicht auch eine Geschenkidee?

Der Roman hat 255 Seiten und kostet 13 €. Das Buch ist ab sofort im Buchhandel, online oder bei mir zzgl. Versand (falls gewünscht auch mit Widmung) erhältlich. Schicken Sie mir in diesem Fall einfach eine E-Mail oder rufen Sie an.

Weitere Romane

Unter der Rubrik Werke finden Sie eine Leseprobe.

 

„Der Fluch ewiger Schönheit“, zu dem mich der Umzug der Nofretete in das Neue Museum und die Landesausstellung der Naumburger Meister inspiriert haben, ist im Handel erhältlich.

Kommissar Rodig aus Naumburg, den Lesern aus meinem Roman „Das Kopernikus-Vermächtnis“ schon bekannt, ermittelt in diesem Fall mit Unterstützung des BKA in Berlin und im Burgenland.

Der Roman erscheint im Projekte-Verlag in Halle, hat einen Umfang von ca. 290 Seiten und kostet 14,50 Euro.
ISBN: 978-3-95486-246-7

 

 

 

 

 

Das Geheimnis der kyrillischen Buchstaben
Frank Lindenbach unternimmt eine Flusskreuzfahrt von Moskau   nach Sankt Petersburg. Er ist überrascht, dass er überhaupt eine Einreiseerlaubnis erhalten hat, nachdem er in den 60er Jahren     unter dramatischen Umständen aus Russland ausgewiesen wurde. Der Reisegruppe gehören weitere Personen an, die eine besondere Beziehung zu Russland haben: eine baltische Gräfin, deren Mutter mit Lenin befreundet war, der ihr kurz vor seinem Tode persönliche Unterlagen anvertraute, die sie in einem Kloster im Ladogasee verbergen sollte; ein ehemaliger Siemens-Manager, dessen Vater als „WasserExperte“ im Auftrag von Stalin das russische Kanal- und Stausee-Projekt planen und beaufsichtigen   sollte; zwei ehemalige deutsche Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg in Russland kämpften, der eine als Mitglied einer deutschen Spezialabteilung, die den Auftrag hatte, die geheimnisvolle Kloster-Insel im Ladogasee zu erobern, der andere auf der Seite der  russischen Partisanen, zu denen er übergelaufen war, die diese Insel um jeden Preis verteidigen sollten. Es ist kein Zufall, dass sich die Gruppe auf der Kreuzfahrt trifft. Der russische Geheimdienst hat die Teilnahme dieser Personen inszeniert, weil  er das Geheimnis der Insel aufklären soll.